Das Ziel dieser Kampagne war das Graben um die Amphoren, um zu sehen, wie weit sich diese verbreiten und ob es dort noch weitere Funde in der Nähe gäbe. Wir wollten zwei Positionen erkunden. Die östliche Seite der Grabstelle erweckte die Hoffnung, dass sich der Bug des Schiffes dort befinden könnte, also war es logisch, dort zu graben, um zu sehen, wie weit sich die Amphoren in Länge und Tiefe ausgebreitet hatten.
Die zweite Position, zum Westen, war niedriger (tiefer), also haben wir aufgrund dessen einen Plan vorbereitet. Allerdings war am zweiten Tag klar, dass wir auf der östlichen Seite bleiben würden, weil dort das Sediment dicker war als erwartet, die Amphoren tiefer reichten und ein Ankerstock erschien.
Das Sediment, das die Funde bedeckte, bestand aus schlammfreiem Sand, der nicht kompakt war. Das Graben war leicht, doch der aufgewirbelte Sand erschwerte uns die Arbeit. Aus diesem Grund mussten wir die Mammute verlängern, um das Sediment aus grösserer Entfernung wegzuschaufeln und weniger aufzuwirbeln, was die Arbeit erschwerte. Ein Taucher kann in einem Tauchgang viel Material ausbuddeln und langsam den gewünschten Raum reinigen. Bei der Entdeckung der Amphoren merkten wir,das sie lange im Meer waren, ohne Sediment. Sie waren nämlich mit Muscheln bedeckt und erst später mit Sediment. Der Ankerfund, auf dem A OFIDI stand, begeisterte uns besonders. Auf dem Anker, der vor den Amphoren und dem Boot gefunden wurde, befand sich eine schwer zu entziffernde Aufschrift. Auf der einen Seite stand STRATON, auf der anderen Seite sah man nur T S. Mit Hilfe von Lehm und der Erstellung eines Negativs und Positivs, nahmen wir an, dass dort OFIDI T S steht, aber der OFIDI Teil war fraglich.
Wir schlossen daraus, dass der Anker zum Boot gehörte und nannten deshalb die Kampagne STRATON 2020. Auf dem Anker befanden sich noch einige Zeichen bekannt als Astragali. Da diese Seite keine archäologische Begründung nahelegt, sagen wir nur, dass es Vorläufer von Spielwürfeln waren und sie zum Wahrsagen benutzt wurden. Wenn sie in einer bestimmten Reihenfolge fallen, bringen sie Glück, das haben wir auf dem Anker gefunden.
Der Fund des nächsten Ankers brachte uns noch grössere Erkentnisse. Auf ihm stand, perfekt erhalten, STRATON so das wir jetzt sagen können, dass das ein antikes Schiffswrack ist, auf dem drei Anker gefunden wurden. Das ist einzigartig, und man kann sagen, dass dieses Wrack das gewisse Etwas hat, was wir nirgendwo sonst finden (und das lieben wir). Am zweiten Teil des Ankers befindet sich die Inschrift OFIDI T S.
Danach fokusierten wir uns auf das Saubermachen der Amphoren und das Aufinden des Holzes, aus dem das Schiff bestand. Das schafften wir schnell, aber leider, war das Holz zu lange im Meer und fast zerfallen, deshalb wird es nötig, für die Analyse besser erhaltene Stücke zu finden.
Das weitere Erkunden des tieferen Teils des Sediments bestätigte uns, dass es mehr Amphoren gibt als erwartet. Aus alledem wurde uns klar, dass uns noch viele Erkundungskampagnen erwarten.
An dieser Kampagne nahmen Teil: Das Archäologische Museum in Zadar, das Kroatische Amt für Restauration, die Universität Zadar, Foka d.o.o., die Studenten der Universität Zadar (Archäologie und Unterwasserwissenschaften Technologie) und Marino Brzac als Kameraman und Photograph. Die Fachleiterin war die ausserordentliche Prof. dr. sc. Irena Radić Rossi und der Tauchleiter Vedran Dorušić.
Die Logistik ist versichert im Tauchzenter FOKA Šimuni.